Geschichte des Glücksspiels – Historie des Spielens um Geld

old dice

Beim Glücksspiel geht es darum, Einsätze auf bestimmte Ereignisse zu platzieren, die eintreten können, aber nicht eintreten müssen. Oftmals haben sie eine ähnliche Wahrscheinlichkeit wie Konkurrenzereignisse. Bei einigen Spielen, wie etwa Roulette, trifft das mehr zu als bei anderen, zum Beispiel Poker. Doch wie sind diese Spiele und das Spielen um Einsätze eigentlich entstanden? Wo liegen die Anfänge und was sind die aktuellen Entwicklungen im Glücksspiel? Diese und weitere Fragen werden in diesem Ratgeber beantwortet, denn folgend geht es um die Geschichte des Glücksspiels. Eine interessante Historie, die es zu kennen lohnt.

Was ist eigentlich Glücksspiel?

Glücksspiel muss nicht immer etwas mit Einsätzen oder Geld zu tun haben. Selbst ein einfaches Kartenspiel wie „Mau-Mau“ oder Würfelspiele wie „Mensch, ärgere dich nicht!“ können aufgrund ihrer Spielmechanik als Glücksspiele benannt werden. Der Ausgang des Spiels, also die Entscheidung über Sieg oder Niederlage, hängt nicht primär von der Strategie der Spieler ab, sondern vom Karten- bzw. Würfelglück. Das Gleiche gilt aber auch für die meisten Spiele mit Einsatz, etwa für Poker, Blackjack, Roulette, Baccarat, Kniffel und Co. Auch Lotto zählt zu den Glücksspielen mit Geldeinsatz. Der Begriff an sich fällt aber meist bei Kasino-Spielen, die in Spielhallen oder online angeboten werden.

Was waren die ersten Glücksspiele?

Welche Spiele es vor tausenden von Jahren gab und ob dabei schon Einsätze eine Rolle spielten, das ist schwer nachzuvollziehen. Jedoch ist gesichert, dass in ost- und südasiatischen Regionen bereits 3000 vor Christus – also vor mehr als 5000 Jahren – Würfel verwendet wurden. Entsprechende Funde deuten auf sechsseitige Würfel hin, die mit bestimmten Symbolen auf jeder Seite markiert wurden. Die noch heute gebräuchlichen Würfel mit Punkten für bestimmte Werte wurden auf den Zeitraum um 2000 vor Christus sowie auf das alte Ägypten festgelegt. Zudem kommen Würfelspiele in entsprechend alten Schriften aus Indien und Griechenland vor.

Offiziell erlaubtes Würfel-Glücksspiel gab es im Römischen Reich anfangs nur zu den Saturnalien, die später mit dem Christentum durch das Weihnachtsfest abgelöst wurden. Vielleicht stammt daher die Tradition, bei Familienfeiern Brettspiele zu spielen. Trotz der Beschränkung auf besagtes Datum waren Würfelspiele (auch um Geld oder Wertsachen) im Römischen Reich den Rest des Jahres weit verbreitet. Nachweislich spielten alle Gesellschaftsschichten, was auch ein Indiz dafür sein kann, dass Spiel und Gewinnfreude tief im Menschen verankert sein kann. Es gab, neben dem Verbot, allerdings keine Rechtsprechung. Das heißt, Verlorenes blieb immer verloren und Schulden konnten nicht eingeklagt werden.

Wie hat sich Glücksspiel weiterentwickelt?

In Europa hat sich das Glücksspiel weiterhin in Form von Würfel- und auch Kartenspielen schnell ausbreiten können. Jedoch zeigen die vielen Verbote, die in den europäischen Landen des Mittelalters ausgesprochen wurden, nicht nur die große Ausbreitung, sondern auch die Versuche, das Spiel zu unterbinden. Neben allgemeinen Verboten gab es auch Eingrenzungen des Glücksspiels, etwa dass im England des 12. Jahrhunderts. Dort wurde erlassen, dass nur Ritter und Leute mit höheren Rängen das Würfelspiel um Geld durchführen durften. Im ausgehenden Mittelalter sowie in der Neuzeit wurden Auffassungen und Gesetzgebungen zum Glücksspiel immer wieder verschärft und abgeschwächt.

Nicht mehr zu verallgemeinern sind die Entwicklungen in den Ländern Europas, die mit dem 18. und 19. Jahrhunderts Einzug hielten. Denn von Staat zu Staat gab es teils sehr unterschiedliche Auffassungen dazu, ob gewisse Spiele erlaubt sein dürfen, wer sie spielen darf, wie hoch die Einsätze sein dürfen und welche Rechtsgrundlage für Schuldner und Gläubiger gelten. Zudem kamen erste umfangreiche Bestrebungen auf, erlaubtes Glücksspiel zum Wohle des Staates durchzuführen – etwa durch Steuern oder durch die staatliche Monopolisierung der Spiele. Neue Hochburg des Glücksspiels war Frankreich, aber nur bis zur Revolution. Darüber hinaus gab es in deutschen Landen, vor allem im Südwesten, große Spielbanken und Kasinos.

Im deutschen Kaiserreich mussten Spielbanken schließlich aber auch schließen. Erst mit dem Nationalsozialismus ab 1933 wurden einige neu eröffnet. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es in Ost- und Westdeutschland bzw. in der damaligen DDR sowie in der BRD verschiedene Auffassungen zum Thema. Mit der Wiedervereinigung kamen in allen Bundesländern verschiedene Einrichtungen auf, Spielbanken, Kasinos, Automatenhallen und dergleichen mehr. Im ausgehenden 20. Jahrhundert, mit dem Internet und der Globalisierung als Rückenwind, entstanden die ersten Online Casinos, in denen klassisches und neues Glücksspiel von zuhause aus möglich wurde. Diese Entwicklung reicht bis in die heutigen 2020er Jahre hinein, Online-Glücksspiel ist mittlerweile auch in Deutschland rundum erlaubt.

Abgrenzung zu anderen Spielen, wie Gewinnspiele oder Verlosungen

Wichtig ist bei der aktuellen rechtlichen Betrachtung von Glücksspiel, dass für dessen Ausführung immer ein Einsatz von Geld oder anderen Vermögenswerten bzw. Wertsachen vorausgesetzt wird. Davon heben sich andere Spiele, bei denen man zwar etwas gewinnen kann, aber nichts (Gleichwertiges) einsetzen muss, ab. Zum Beispiel gelten Preisausschreiben, Gewinnspiele und Verlosungen nicht als Glücksspiele, da teilweise nur Kosten für Porto, Anrufe oder andere Nachrichten als Teilnahmebestätigung aufkommen. Diese werden auch nicht mit dem Ziel eingesetzt, sie zurück zu bekommen. Man verliert also nichts, sondern gewinnt im Glücksfall nur.

Zusammenfassung zum Thema Glücksspielgeschichte

Glücksspiel ist schon viele tausende Jahre alt, hat aber im Laufe der Geschichte viele Arten und Formen angenommen. Zudem gab es immer wieder andere Ansichten zur Ausführung und Legalität. Heutzutage können sich alle, die das nötige Alter haben, dem Glücksspiel hingeben und versuchen, einen Gewinn abzustauben. Jedoch gibt es starke Gesetze und Verordnungen, welche das Glücksspiel in Spielhallen sowie in Online Casinos regulieren. Dies soll dem Spielerschutz dienen. Spieler müssen aber auch eigene Vernunft walten lassen und sollten sich bei Anzeichen auf eine mögliche Spielsucht selber in Eigenverantwortung von entsprechenden Angeboten fernhalten.